KNECHTSTEDEN. „Da meine Lieblingsbeschäftigungen die Kunst und das Malen sind, habe ich mir gedacht, dass ich statt eine Predigt halten auch einmal eine Predigt malen könnte, die man dann betrachtet“, sinnierte Spiritaner-Pater Heinz Sand. Gesagt, getan: Herausgekommen ist ein Bilderzyklus — „ein sommerlicher Lobgesang auf die Schöpfung, ein Lobgesang auf die Freude und das Leben“, wie Sand sagt. Bis zum 28. August ist die Schau täglich von 11 bis 18 Uhr in der Basilika des Klosters Knechtsteden zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung im Rahmen eines Gottesdienstes ließ der Seelsorger den Gläubigen zehn Minuten Zeit, seine 40 Werke in den Turmkammern und im Kreuzgang zu betrachten — statt Predigt eben. Erst zögerlich, dann immer zahlreicher machten die Messbesucher davon Gebrauch. Sie sahen Exponate voller surrealistischer Elemente. |
Kreuz und Meer: „Sonnengesang“ von Pater Heinz Sand. Zu Beginn des Sandschen Malprozesses stehen handgemalte Bilder, die später am Computer bearbeitet und teilweise mit collagetauglichen Fundstücken unserer Zeit auf Leinwand oder Holzkästen montiert werden. |
Der Pater, der in Rom Theologie studierte, am oberen Amazonas in Brasilien als Missionar arbeitete und seit 14 Jahren in Knechtsteden lebt, bezeichnet sich als „Maler auf der Suche nach zeitgemäßen Ausdrucksformen“. Und die hat er in seinen „Sonnengesängen“ zweifellos gefunden: Da gibt es ein Lob auf die Sommerabende und einen auf die Jahreszeiten, da gibt es ein Kreuz als Zeichen der Freude und eines als Zeichen der Hoffnung. „Wenn der ganze Zyklus ,Sonnengesänge‘ heißt, dann sind damit vor allem die inneren Sonnen gemeint, mit denen ich die Freude am Leben und an der Schöpfung darstelle als ein Lob auf den Schöpfer“, betont der Künstler. Näheres über ihn und sein umfangreiches Werk steht auf der neuen Internet-Seite http://www.pater-sand.de Thilo Zimmermann |